Bildung & Wissen

Die Genealogie der griechischen Götterwelt in Berlin

Am 16.01.2009 habe ich im Kup­pel­saal der Vorarl­berg­er Lan­des­bib­lio­thek in Bre­genz die von mir in 33-jähriger Arbeit erstellte Gesamt­ge­nealo­gie der griechis­chen Mytholo­gie der Öffentlichkeit präsen­tiert. (Google: Vorarl­berg­er Lan­des­bib­lio­thek, Ver­anstal­tun­gen, 2009, 16.01.2009 und Google: dieter macek die zeit, Beim Zeus! Stamm­baum der griechis­chen Götterwelt).

 

Vor ca. einem hal­ben Jahr erhielt ich eine Mail mit der Bitte, ob ich nicht meine Genealo­gie für eine ein­jährige Son­der­ausstel­lung im Staatlichen Muse­um in Berlin zur Ver­fü­gung stellen könnte.

Bei einem Tele­fonat teilte mir   Herr Yade­gar Asisi (www.asisi.de) mit, dass er im Auf­trag des Muse­ums Berlin im Innen­hof des Perg­a­mon­trak­tes ein 25 Meter hohes und 103 Meter langes Panora­ma auf­stelle, auf dem die Stadt Perg­a­mon wie sie im Jahre 129 n. Ch., also zur Zeit des Kaisers Hadri­an, existiert hat, gezeigt wird (Google: Perg­a­mon Panora­ma Muse­um Berlin).

Er wolle aber nicht nur die Stadt mit ihren Häusern, Palästen und Plätzen zeigen, son­dern als natür­liche Ergänzung auch aufzeigen, dass diese Stadt und ihre Men­schen auch eine Seele hat­ten.  Auf der Suche nach ein­er Möglichkeit dies darzustellen ist er im Gespräch mit Fach­leuten zum Entschluss gekom­men, dass nur eine Genealo­gie die Reli­gion und die Kul­tur der Men­schen der dama­li­gen Zeit aufzeigen und sicht­bar machen kann.

 

Jemand erin­nerte sich an den Artikel des Urs Will­mann über mein Werk in der Zeitschrift Die Zeit. Herr Asisi erzählte mir, dass er, als er die Bilder mein­er Genealo­gie erblick­te, jubelte. Sie war für ihn genau das was er suchte und das in dieser gigan­tis­chen Form. Natür­lich sagte ich zu.

 

Derzeit wird im Perg­a­mon­mu­se­um in Berlin ein Raum, eine Art Pavil­lon, man kön­nte es auch Instal­la­tion nen­nen, mit den Maßen 5x5 Meter und ein­er Höhe von 8 Metern errichtet, auf dem in abgeän­dert­er Form meine Genealo­gie auf weißen Wän­den und von außen beleuchtet gezeigt wird.

Wenn ein Men­sch den Raum betritt ste­ht er auf einem weißen Boden, sieht er um sich herum die 160 m² (320 m²) Genealo­gie und über sich einen Spiegel. Dieser Spiegel ermöglicht es den Besuch­ern sich selb­st so zu sehen “wie die Göt­ter die Men­schen sehen”. Zudem ver­längert er die Genealo­gie optisch auf 16 Meter, kurz, in den Olymp.

Örtlich ist diese Instal­la­tion so angelegt, dass die Besuch­er, wenn sie das Perg­a­mon-Panora­ma ver­lassen, durch mein Werk hin­durch die Ausstel­lungsräume des Muse­ums betreten werden.

 

Bish­er kon­nten die Besuch­er beim Durch­schre­it­en des Muse­ums die wun­der­baren Werke von Bild­hauern der Antike qua­si einzeln, ohne größeren Kon­text bewun­dern. Nun ist es durch die Kop­pelung mit ein­er Genealo­gie möglich die dargestell­ten Göt­tin­nen, Göt­ter und ihre Nachkom­men in ihrem famil­iären Umfeld zu erleben. Die Verbindun­gen, Ver­wandtschaftsver­hält­nisse, Geschlechter, Liaiso­nen wer­den sichtbar.

 

Wer weiß schon, wer die Eltern des Apol­lon waren und dass ihm die Schrift­steller 112 het­ero­sex­uelle Lieb­schaften und 99 Kinder zugeschrieben haben? Auf der Genealo­gie ist es sicht­bar und man kann erah­nen, was für ein gigan­tis­ch­er Märchen‑, Sagen- und Mythenkom­plex dahin­ter steht.

 

Die beige­fügten Bilder zeigen einige Entwürfe der Tech­niker des Her­rn Asisi in der Phase der Vor­bere­itung.   Die feier­liche Eröff­nung des Panora­mas und meines Werkes find­et am 29.09.2011 im Perg­a­mon­trakt des Muse­ums statt.  2000 von der Muse­um­sleitung ein­ge­ladene Gäste haben zuge­sagt.  Die Ausstel­lung läuft bis 29.09.2012. Eine Mil­lion Besuch­er wer­den erwartet.

 

Dieter Macek

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Gesamt­ge­nealo­gie der Göt­ter und Heroen der
griechis­chen Mythologie
Das Werk:
Seit Jahrhun­derten wird die Göt­ter­welt der alten Griechen von unzäh­li­gen Forsch­ern aufgear­beit­et und
sys­tem­a­tisiert, unter anderem in vie­len Einzel­ge­nealo­gien, die jew­eils bes­timmte Auss­chnitte der griechischen
Mytholo­gie abzu­bilden versuchen.
Nun liegt weltweit erst­mals eine Gesamt­ge­nealo­gie mit 5.639 erfassten Göt­ter- und Helden­fig­uren der
griechis­chen Mytholo­gie vor!
Die 65 m² große Schautafel wird begleit­et von über 10.000 Seit­en erläutern­den Tex­ten, die in alphabetischer
Rei­hen­folge 7.686 Fig­uren vorstellen — neben den in der Schautafel erfassten weit­ere 2.047, die in keinen
Stamm­baum einge­bun­den wer­den können.
Daten:
Entste­hungszeit: 33 Jahre (1975 bis 2008)
geneal­o­gisch erfasste Fig­uren: 5.639 Namen
Größe der Schautafel: 45 x 1,5 Meter
erläuterte Fig­uren: 7.686 Namen
Umfang der Begleit­texte: ca. 10.600 Seiten
Verfasser:
Dieter Macek
Jahrgang 1942
Lauter­ach, Österreich
Kontakt:
griechische.mythologie@macek.at siehe auch at4-foto-gesamt.jpg
Quellen und Grund­lage des Werks:
— Die wichtig­sten Werke der griechis­chen Lit­er­atur von 800 v. Chr. bis ca. 500 n. Chr. (Homer, Hes­iod, Aischylos,
Euripi­des, Sophok­les, Aristo­phanes, Apol­lo­nios v. Rh., Kalli­ma­chos, Apol­lodor, Quin­tus von Smyr­na, Non­nos u.a.)
— Aus­gewählte Werke der römis­chen Lit­er­atur (Vergil, Ovid, Pau­sa­nias u.a.)
— Paulys Realen­cy­clopädie der clas­sis­chen Alterthumswissenschaft
ca. 5% des Werkes, siehe auch at5-foto-detail.jpg

 

 

Bilder: Dieter Macek

 

Nähere
Infor­ma­tio­nen unter
www.pergamon-panorama.de
www.asisi.de
oder dieter@macek.at