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Erneuerung der Demokratie wagen

Neben der Finanzkrise der EU erfordern die gegen­wär­ti­gen Krisen­er­schei­n­un­gen wie Kli­maer­wär­mung, Ressourcenknap­pheit und Bevölkerungswach­s­tum inner­halb der näch­sten zehn Jahre Lösun­gen, die für die Über­lebens­be­din­gun­gen kün­ftiger Gen­er­a­tio­nen auf der Erde entschei­dend sind. Doch die inter­na­tionale Poli­tik set­zt, statt in die Gestal­tung ein­er besseren Zukun­ft zu investieren, noch immer auf “busi­ness as usu­al” und steckt Mil­liar­den in die Ret­tung scheit­ern­der Indus­trien und zwingt Griechen­land Mil­liar­den für seine Rüs­tung auszugeben. Lei­d­tra­gende des gegen­wär­ti­gen Nichthandelns sind die näch­sten Gen­er­a­tio­nen. Poli­tik­wis­senschaftler Claus Leggewie und Sozialpsy­chologe Har­ald Welz­er stellen in ihrem Buch “Das Ende der Welt, wie wir sie kan­nten. Kli­ma, Zukun­ft und die Chan­cen der Demokratie” (S. Fis­ch­er Ver­lag) deshalb klaren The­sen: “Die Gesellschaft muss sich poli­tisieren. Nur durch indi­vidu­elle Ver­ant­wor­tungs­bere­itschaft und kollek­tives Engage­ment inner­halb der Bürg­erge­sellschaft lässt sich der bevorste­hende Wan­del gerecht und nach­haltig gestal­ten. So bietet die Krise zugle­ich eine Chance zur Erneuerung der Demokratie.”

Die in Griechen­land leben­den Men­schen waren sei­ther keineswegs „dumm“ oder „faul“ — son­st wären sein­erzeit wahrschein­lich bes­timmt nicht so viele Griechen als „Gas­tar­beit­er“ nach Deutsch­land gekom­men. Die Achtung vor dem Gesetz und den strik­ten Regeln der Gesellschaft fol­gend, haben sie sich hier in Deutsch­land im Laufe der Jahre unter der deutschen Bevölkerung Anerken­nung und Respekt erar­beit­et. Kaum eine nen­nenswerte Stadt ohne den “Griechen” um die Ecke, geschweige denn die immer größer wer­den­den Zahl der Akademik­er. Betrüger sehen und han­deln anders. Den “Nach mir die Sint­flut” Lebensstil der Griechen kon­nten aber auch sie nur taten­los zuse­hen. Doch dies­mal sollte das griechis­che Volk die Chance auf eine Erneuerung der Demokratie in die Hand nehmen. So wie es sich die bei­den oben genan­nten Autoren wün­schen. Hof­fentlich gelingt es ihnen die ca. 600.000 Beamte und 360.000 Men­schen, die laut Trans­paren­cy Inter­na­tion­al sich für die Finanzkrise (mit)verantwortlich zeigten,  aus­find­ig zu machen. “Die Demon­stran­ten, die Streik­enden und die vie­len, die resig­niert zu Hause bleiben, sie alle soll­ten begin­nen, für ihr Wohl zu kämpfen. Nicht ihr per­sön­lich­es, son­dern das der Gesellschaft als Ganzes”, schrieb auch Vicky Lean­dros in einem Gast­beitrag auf Welt-online.

Erfreulich sind die zunehmend gute Worten und Mails viel­er Deutsche hier auf ellasnet.de und alle Griechen in Deutsch­land sind über die derzeit eher ver­söhn­lich stim­menden Kom­mentare und Zeitungs­berichte erle­ichtert. Die Ver­let­zung durch gute Fre­unde, was sich zwis­chen Griechen und Deutschen über die Jahre hin­weg entwick­elte, tat­en schon sehr weh.  Aus diesem Grund auch gab Dim­itrios Zachos in seinem Inter­view in der Aktuellen Stunde des WDR zu ver­ste­hen, dass wir Griechen oft emo­tion­al han­deln, doch kein Men­sch braucht vor uns Angst zu haben. “Wir schätzen Fre­und­schaften und die wollen wir wenn möglich noch mehr ausbauen.”