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Makedonien — Brandmal in der Seele des Griechentums

Es ist eine Idee, eine Sehn­sucht, eine Nos­tal­gie… ein­er längst ver­gan­genen Epoche. Eine bloße Erin­nerung im inner­sten der Seele, welche dem Griechen­tum als Erbe mit­gegeben wurde. Es ist dieser bit­tere Beigeschmack der Geschichte, welch­er wie das Schw­ert des Damok­les über dem griechis­chen Bewusst­sein schwebt. Manch­mal von ein­er unendlichen Hil­flosigkeit ergrif­f­en und im näch­sten Augen­blick über­flutet von ein­er unbe­grei­flichen Überheblichkeit.

In ein­er Welt, die sich rasend schnell und wiederum schle­ichend verän­dert, in der die alten Wertevorstel­lun­gen keinen Platz mehr find­en,  scheinen die Griechen regel­recht im Sog des Umbruchs zu ertrinken. Während die Griechen der Dias­po­ra einem roman­tis­chen Gedanken vom alten Hel­las ver­fall­en, welch­es nicht nur ein­mal den Beginn ein­er neuen gold­e­nen Epoche vol­l­zog, verir­ren sich die Griechen des hel­ladis­chen Raumes im Nebel ein­er neuen Wel­tord­nung voller Trug­bilder, Verän­derun­gen und Selbstmitleid.

Sys­tem­a­tisch wer­den die alten Werte von den Wurzeln gekappt. Es ist “Trendy”, sich sinnlosen Talk­shows auszuset­zen, in denen die neuen Wertevorstel­lun­gen ein­er ober­fläch­lichen Welt geprädigt wer­den. Fam­i­lie, Tra­di­tio­nen, Päd­a­gogik sind, wenn über­haupt, noch real in den antiken Schriften der alten Gelehrten.  Die Neu­griechen des 21 Jahrhun­derts unter­schei­den sich, wenn über­haupt, vom übri­gen west­lichen Europa nur noch in ihrer Sprache und in manchen Überbleib­sel ihrer Men­tal­ität. Zivil­i­sa­tion ? Wie einst die Vorväter und Ahnen des heuti­gen Griechen­lands der Welt schenk­ten, sucht man verge­blich in den Wirren ein­er europäis­chen, kün­stlich erzeugten Gesellschafts­form, welche heute als fortschrit­tlich ange­se­hen wird. Alles wird niederg­eris­sen. Jahrtausende alte Leben­sregeln, welche das Griechen­tum lebendig bleiben ließen, wur­den inner­halb von zwei Jahrzehn­ten von den Sock­eln des kul­turellen Daseins gesprengt.

Kein Vater, welch­er seinem Sohn die Weisheit­en des Solon ver­mit­telt. Keine Mut­ter, die ihrem Sohn von Mut und Ehrge­fühl berichtet. Keine Tochter, die sich ihrer wertvollen Rolle als Frau bewusst ist, und kein Jüngling, welch­er sein Leben, dem Streben nach Weisheit wid­met. Die Griechen des hel­ladis­chen Raumes haben es bevorzugt eine Kul­tur, reich an Weisheit, Licht und Kraft zu tauschen gegen “MC Don­alds”, “Nokia” und den soge­nan­nten “New Way of Live”.  Ein kul­tureller Selb­st­mord im Rah­men ein­er Illu­sion, welche sich umhüllt mit funkelden Bildern voller Heuchelei von ein­er besseren und friedlichen Welt.

Wenige Griechen — Hel­lenen sind es, die aus dieser Anäs­the­sie des All­t­ags erwacht sind, denen es Tag für Tag immer bewusster wird, das Griechen­land das sink­ende Schiff der Ägäis, kurz vor dem kul­turellen Kol­laps ste­ht.  Kor­rup­tion, niedrige Löhne, sink­ender Wohl­stand, Flutwellen an Flüchtlin­gen, aussen­poli­tis­ches Ver­sagen und zur Krö­nung — “ der Zweifel an der kul­turellen Intigrität des Griech­tums aus den Rei­hen Dritter.

Die Griechen, ein Volk, dessen Leid in der Geschichte dem des Juden­tums gle­icht, find­et jedoch kein Ver­ständ­niss und eben­so kein Gehör bei den Waf­fen­brüdern und der west­lichen Welt. Man kann nicht ohne Griechen­land, von dem man, sowohl in geis­teswis­senschaftlich­er  als auch in wis­senschaftlich­er  Hin­sicht, mehr als nur “einiges” geerbt hat. Eben­so kann man mit diesen Griechen­land nichts anfan­gen, welch­es sich streubt den alten Man­tel der Indi­vid­u­al­ität abzule­gen, um den neuen, europäis­chen, kollek­tiv­en anzunehmen. Die make­donis­che Frage stellt so ein Streuben in den Augen manch­er Drittstaat­en dar. Mit Unver­ständ­niss und Ironie begeg­net man dem griechis­chen Wider­stand, zumin­d­est seinen kul­turellen Raum zu vertei­di­gen. Make­donien hat sich zum Brand­mal der griechis­chen Seele entwick­elt und duch die make­donis­che Frage wer­den alte Äng­ste wieder erweckt. Äng­ste vor den west­lich-christlichen “Franken”,  die schon ein­mal vor achthun­dert Jahren Ver­rat an den christlichen griechisch-byzan­ti­nis­chen Waf­fen­brüdern übten und Kon­stan­tinopel plün­derten. Äng­ste davor, ein­mal mehr das Griechen­tum in den Grund­festen seines Glaubens und dessen let­zte Bas­tion “sein­er Geschichte” zu ver­rat­en. Äng­ste, eines neuen Slawene­in­falls von dem sich das Griechen­tum vor nicht allzu langer Zeit erst erholt hat.

Make­donien war es, welch­es Griechen­land zum ersten Mal in der Geschichte einte. Make­donien war es, welch­es griechis­che Leben­sart, Kul­tur und Sprache bis weit ins byzan­ti­nis­che Zeital­ter hineinkat­a­pul­tierte. Und nun, will ein nicht­griechis­ches Volk, ein slaw­is­ches Volk, ger­ade diesen geisti­gen Reich­tum des griechis­chen Volkes an sich reis­sen? Diesen Namen, welch­er dem Griechen­tum zur Ein­heit und zur gemein­samen Iden­tität ver­half? Doch die Koryphäe des Para­dox­ons find­et sich nicht in dem neu­na­tion­al­is­tis­chen Bestreben nach Iden­tität der ehe­ma­li­gen jugoslaw­is­chen Repub­lik — “F.Y.R.O.M wieder, son­dern  in Griechen­land selb­st. Während die griechis­che Dias­po­ra ver­sucht dieser Ohn­macht ent­ge­gen­zuwirken,  find­et sie auf der anderen  Seite ein Griechen­land, indem die Demokratie das Volk mehr von einan­der ent­fremdet hat, als es zu einen. Die führen­den Parteien Griechen­lands ver­suchen mit allen Mit­teln ihr poli­tis­ches Macht­ge­füge nicht zu ver­lieren.  Marx­is­tis­che Ide­olo­gieen beherrschen den Alt­ag in den Strassen griechis­ch­er Städte, und nier­gend son­st in Europa hat sich die Jugend wie in Griechen­land, in den seicht­en Gefilden der Wertelosigkeit, und von den Medi­en vorgelebten “New Way of Live”, ver­loren. Das allerd­ings gilt nicht nur für Griechen­land  in der  Gemein­schaft der europäis­chen Staatenfamilie.

Es ste­hen sich gegenüber die soge­nan­nten “Neu­griechen”, welche alle alten Werte niederzureis­sen ver­suchen, alles hel­lenis­che, ver­ab­scheuen und das Eth­nos als eine Erfind­ung von impe­ri­al­is­tis­chen Akteuren abmin­dern,-  und die roman­tis­chen Hel­lenen der Dias­po­ra, die sich als Behüter und Beschützer der let­zten Überbleib­sel der griechis­chen Kul­tur ver­ste­hen.  Es ist ein Kampf der Ide­olo­gien, welche die Griechen entzweit hat. Fast wie in der Antike, als Stadt­staat mit Stadt­staat sich bekriegte. Einigkeit war nie die Stärke des hel­lenis­chen Volkes und den­noch scheint es wie eine Ironie, dass ger­ade “Make­donien” nach 2400 Jahren der Grund sein kön­nte, dieses entzweite Griechen­tum erneut zu vere­inen. Make­donien — über zweiein­halb Jahrtausende ein unange­focht­en­er Bestandteil der hel­lenis­chen Zivil­i­sa­tion und Kul­tur. Und heute ist es nun schon so weit gekom­men, dass diese Kul­tur, welche bis zum Indus das Licht der Zivil­i­sa­tion ver­bre­it­ete, sich selb­st nicht mehr zu schützen weis.

Die sys­tem­a­tis­che Pro­pa­gan­da aus den neu­na­tion­al­is­tis­chen Rei­hen der ehe­ma­li­gen jugoslaw­is­chen Repub­lik -“ F.Y.R.O.M, nimmt bizarre Züge an. Sie selb­st, vor sechzig Jahren noch Bul­gar­en, wur­den unter Titos Staaten­föder­a­tion zu stolzen Jugoslawen. Von stolzen Jugoslawen mit ein­er bul­gar­ischen Sprache, zu pseudo­make­donis­chen Nachkom­men Alexan­ders des Grossen. Man stelle sich das mal vor, ein Vielvölk­er­staat mit den ver­schieden­sten eth­nis­chen Kul­turen, und jed­er Einzelne ein Nachkomme Alexan­ders des Grossen!

F.Y.R.O.M ist das beste Beispiel dafür, welchen Schaden eine Vielvölk­erge­mein­schaft im Bewusst­sein eines Volkes bewirken kann. Der Drang nach ein­er Inden­tität, nach ein­er erfül­len­den Ver­gan­gen­heit, mit welch­er man endlich einen Bezug zu sich selb­st her­stellen kann, lässt jeden Bezug zur Real­ität schwinden. Vor lauter “pseudo­make­donis­ch­er” Propagierung nation­al­is­tis­ch­er Aktivis­ten, erken­nt die Bevölkerung der ehe­ma­li­gen jugoslaw­is­chen Repub­lik nicht ein­mal, dass die ” maze­donis­che ” Sprache, welche sie selb­st sprechen, ein bul­gar­isch­er Dialekt ist. Und wenn jemand das tut und sich dazu beken­nt? Wird jen­er nach glanzvoller Regel des Nation­al­sozial­is­mus  diskri­m­iniert und als Ver­räter deklar­i­ert. Doch damit nicht genug des Wahnsinns. Dr. Men­gele des III. Reichs lässt grüssen — Manche, dem kün­stlich erzeugten, pseudo­maze­donis­chen Rassen­wahn ver­fall­en, scheuen es nicht über genetis­che Stu­di­en zu sprechen, welche das Griechen­tum als “Sub­sa­har­i­ans” deklar­i­eren, und das Völk­er­coc­tail der ehe­ma­li­gen jugoslaw­is­chen Repub­lik zu Rein­ras­si­gen “Maze­donier” erheben — Trotz dem Fak­tum, dass die Griechen immer noch griechisch sprechen, doch die selb­ster­nan­nten Muster­maze­donier — bulgarisch.

Diese, durch neona­tion­al­is­tis­ch­er  Bilder­buchrassen­lehre des III. Reichs geimpfte Bevölkerung, will der Gemein­schaft der europäis­chen Staat­en und der NATO beitreten. Wenn es sein muss auch mit ein­er Klage gegen das langjährige europäis­che Mit­glied Griechen­land. Auf Teufel komm raus, soll Griechen­land eine Allianz einge­hen mit einem Staat, der es nicht nur auf die Kul­tur Griechen­lands abge­se­hen hat, son­dern auch noch indi­rek­te ter­ri­o­tiale Gelüste pflegt, ganz  nach den Lehren der titois­tis­ch­er Dok­trin von 1944. Europa und die Griechen, müssen sich an der trau­ri­gen Entwick­lung eines Staates, wie das der ehe­ma­li­gen jugoslaw­is­chen Repub­lik — “ F.Y.R.O.M  ein Beispiel nehmen, und sich ihrer gemein­samen Werte endlich bewusst wer­den. Cäs­er war eben­so Latin­er wie auch Römer —  Karl der III eben­so Franke wie auch Ger­mane — Isabel­la eben­so kastil­lierin wie auch Spanierin und Alexan­der der Grosse eben­so Make­done wie auch Grieche!.

Make­donien, hat sich zum Brand­mal der Seele des Griechen­tums entwick­elt . Doch wie einst es die Dias­po­ra war, welche zum See­len­heil Griechen­lands ihren Beitrag geleis­tet hat­te,  wird sie erneut ihren Beitrag leis­ten, um die Kul­tur und das Erbe Griechen­lands ,  dem “Land des Lichts”, für ein neues, geeintes Europa der Eth­nieen zu bewahren. Es wird nicht ein zweites mal dazu kom­men das, dass Griechen­tum “eine” Heimat ver­lieren wird, wie jene kleinasiens 1923.

Pana­giotes Raftakis

Quelle: Mit fre­undlich­er Erlaub­nis von www.makedons.de

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