Bildung & Wissen

Wie Migrantinnen den optimalen Weg in die Selbstständigkeit finden

Forschungsmin­is­teri­um unter­stützt Frauen bei Unternehmensgrün­dun­gen / Selb­st­ständigkeit ver­stärkt Inte­gra­tion von Migran­tinnen und ihren Familien

Immer mehr Frauen nicht-deutsch­er Herkun­ft machen sich selb­st­ständig. Jede zehnte Grün­derin hat eine aus­ländis­che Staat­sange­hörigkeit — mit steigen­der Ten­denz. Experten sehen diese Entwick­lung als dop­pelte Chance: Unternehmensgrün­dun­gen von Migran­tinnen sind ein wichtiger Teil des Struk­tur­wan­dels und kön­nen in beson­derem Maß zur Inte­gra­tion der Frauen und ihrer Fam­i­lien beitra­gen. Deshalb stärkt das Bun­desmin­is­teri­um für Bil­dung und Forschung (BMBF) mit dem Pro­jekt “Migran­tinnen grün­den Unternehmen” die Bere­itschaft zur Selb­ständigkeit von Frauen mit Migra­tionsh­in­ter­grund und will diese bei ihren Unternehmen­splä­nen opti­mal unterstützen.

Das von den Uni­ver­sitäten Dort­mund und Mün­ster gemein­sam mit dem Zen­trum für Türkeis­tu­di­en an der Uni­ver­sität Duis­burg Essen, der gaus gmbh und der Unique GmbH durchge­führte Pro­jekt ist Teil des Aktion­spro­gramms “Pow­er für Grün­derin­nen”. Mit diesem Pro­gramm unter­stützt das BMBF gemein­sam mit dem Europäis­chen Sozial­fonds rund 40 Vorhaben mit ins­ge­samt 12,5 Mil­lio­nen Euro bis zum Jahr 2010. Mit dem Aktion­spro­gramm möchte das Min­is­teri­um gezielt die Moti­va­tion und Fähigkeit von Frauen zur Selb­st­ständigkeit fördern und struk­turelle Unter­schiede im Grün­dung­sprozess von Frauen und Män­nern erforschen. Die im Rah­men eines bun­desweit­en Wet­tbe­werbs aus­gewählten Pro­jek­te entwick­eln und erproben mod­ell­haft inno­v­a­tive Ansätze, um ein grün­derin­nen­fre­undlich­es Kli­ma in Deutsch­land zu schaffen.

Das Pro­jekt “Migran­tinnen grün­den Unternehmen” unter­sucht seit 2006 förder­liche und hin­der­liche Fak­toren der Unternehmensgrün­dung von Frauen mit Migra­tionsh­in­ter­grund. Dabei hat sich gezeigt, dass nicht-deutsche Frauen mit Grün­dungsam­bi­tio­nen oft von sozialen, kul­turellen und finanziellen Bar­ri­eren auf ihrem Weg in die Selb­ständigkeit behin­dert wer­den. Die Abwe­ichung von dem Bild des “Nor­malun­ternehmers”, der männlich, deutsch­er Herkun­ft und gut aus­ge­bildet ist und mit aus­re­ichend Startkap­i­tal ein­er schnellen Unternehmen­sex­pan­sion ent­ge­gen­strebt, wird in der deutschen Grün­dungs­ber­atung allzu oft nicht als Chance son­dern als Hin­der­nis gese­hen. Diesen Bar­ri­eren möchte das Pro­jekt mit fundierten Erken­nt­nis­sen entgegenwirken.
Die Forschungsergeb­nisse wer­den dem­nächst in einem Sam­mel­band veröf­fentlicht. Im Feb­ru­ar kom­menden Jahres find­et in Berlin eine inter­na­tionale Abschlussta­gung statt.

Quelle: BMBF