Nachrichten & Meinungen

OEK — Beschwerde Brief an Angela Merkel

An die
Bundeskanzlerin
Frau Dr. Angela Merkel

An den
Bun­desmin­is­ter des Auswärtigen
Her­rn Dr. Gui­do Westerwelle

An den
Bun­desmin­is­ter für Finanzen
Her­rn Dr. Wolf­gang Schäuble
Griechis­che Staats­fi­nanzen und Angriffe auf den Euro

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel!
Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle!
Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble!

Aus Sorge um das Ver­hält­nis zwis­chen unseren bei­den Völk­ern wen­den wir uns an Sie.
Aus den beiliegen­den Schreiben an „Focus“ und ARD erken­nen Sie unsere Hal­tung in dem ent­facht­en Medi­en­an­griff gegen Griechen­land und die Reak­tio­nen in der griechis­chen Öffentlichkeit. Lei­der beka­men wir Recht.

Die Presse­frei­heit wird in unserem Lande hochge­hal­ten. Doch Auswüchse kön­nen Ver­heeren­des anricht­en. Jet­zt holt diese Art von Jour­nal­is­mus gegen den Touris­mus in Griechen­land aus. Zum Anlass hat er genom­men eine Empfehlung des Auswär­ti­gen Amtes, wonach in Griechen­land wegen der zu erwartenden Spar­maß­nah­men Streiks u.ä.m. zu erwarten seien.

Wir sind weit davon ent­fer­nt, Hil­fe für Griechen­land zu Las­ten des deutschen Steuerzahlers zu fordern. Und wenn es Prob­leme aus der Ver­gan­gen­heit zwis­chen den bei­den Län­dern gibt, und die gibt es, soll­ten sie im gegen­seit­i­gen Respekt und echter Fre­und­schaft aus­geräumt wer­den, son­st wer­den sie in solchen Sit­u­a­tio­nen immer wieder instru­men­tal­isiert wer­den. So blieben grobe Keile aus Griechen­land auf deutsche grobe Klötze nicht aus. Wir bedauern diese Entwick­lung und sind in hohem Maße beunruhigt.

Wir sind uns mit der mehrfach von Mit­gliedern der Bun­desregierung, zulet­zt von Ihnen, Frau Bun­deskan­z­lerin, im „Bericht aus Berlin“ ver­gan­genen Son­ntag, geäußerten Ansicht einig, dass die Angriffe gegen den Euro und Griechen­land „an der Wurzel gepackt wer­den müssen“, näm­lich in Griechen­land selb­st. Wir wären Ihnen allerd­ings sehr dankbar, wenn Sie dafür sor­gen kön­nten, dass dabei das Wurzel­w­erk, um bei diesem Bild zu bleiben, freige­hal­ten würde von Par­a­siten. Streiks gibt es und wird es über­all geben – auch in Deutsch­land. Und dass den Lohn­ab­hängi­gen in Griechen­land nicht zu ver­denken ist, wenn sie, die ihren Steuerverpflich­tun­gen gar nicht ent­ge­hen kön­nen, auch wenn Sie es woll­ten, dafür kämpfen, dass nicht wieder die Steuer­flüchti­gen davon kom­men und sie alleine die Zeche bezahlen müssen, ist doch nur zu verständlich.

Wir erwarten von der Bun­desregierung und bit­ten sie höflich darum, auf unglück­liche Äußerun­gen aus griechis­chem Munde nicht zu replizieren, vielmehr durch besonnene und sachgerechte Stel­lung­nah­men dem Pop­ulis­mus ent­ge­gen­zuwirken, um die Äng­ste in der deutschen Öffentlichkeit zu min­imieren, um den Druck von Märk­ten und Speku­lanten auf Griechen­land und Euro wegzunehmen.

Wir wür­den es auch sehr begrüßen, wenn die Bun­desregierung klar­ma­chen würde, dass sie solche Befürch­tun­gen, wie sie im beige­fügten Artikel von Focus-on-line genährt wer­den, nicht nur nicht teilt, son­dern auch für geeignet hält, Griechen­land großen Schaden zuzufügen.

Mit dem Aus­druck unser­er vorzüglichen Hochachtung und besten Wün­schen für Ihr per­sön­lich­es Woh­lerge­hen verbleiben wir
Kon­stan­ti­nos Dim­itri­ou, Vor­sitzen­der   Mano­lis Anestis, Schriftführer

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