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Ein Lichtblick in Krisenzeiten

Die Vere­ini­gung der Deutsch-Griechis­chen Gesellschaften (VDGG) e. V. ehrt Roswitha Thiele für jahre­langes Engage­ment zugun­sten der SOS-Kinderdör­fer in Griechenland.

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Die neue Ehren­ringträgerin der VDGG Roswitha Thiele (Bild­mitte, 4. V. l.), VDGG-Vizepräsi­dentin
Stel­la Kir­giane-Efremi­dou sowie Lauda­tor Bern­hard Vester mit den anwe­senden Ehrengästen.

(v.l.n.r.) Bern­hard Vester, Spiros Moskovou, Herr Thiele, Roswitha Thiele, Lucas Dedy, Stel­la Kir­giane-
Efremi­dou, Prof. Dr. Hans Eideneier, Dr. Niki Eideneier, Gen­er­alkon­sul Vas­silis Koinis.

Foto: M. Riedel, VDGG


Die Vere­ini­gung der Deutsch-Griechis­chen Gesellschaften in Deutsch­land hat im Rah­men ihrer Jahresta­gung in Köln Ende Novem­ber Roswitha Thiele aus Burgdorf, Nieder­sach­sen, für ihr langjähriges Engage­ment zugun­sten der SOS-Kinderdör­fer, mit dem Ehren­ring der Stiftung der Vere­ini­gung gewürdigt. Somit befind­et sich die Preisträgerin im Kreise viel­er ander­er geehrter Per­sön­lichkeit­en wie der Neogräzistin Dr.hc. Niki Eideneier, des früheren Staat­spräsi­dent Karo­los Papou­lias oder Vera Dimopou­los-Vozikis, der Grün­derin des Deutsch-Griechis­chen Kon­takt- und Infor­ma­tion­szen­trums in Athen.

In Anwe­sen­heit der Ehrengäste Vas­sil­ios Koi­nis, griechis­ch­er Gen­er­alkon­sul für Nor­drhein-West­falen in Düs­sel­dorf, Lucas Dedy, Beauf­tragter der Stadt Köln für die Städtepart­ner­schaft mit Thes­sa­loni­ki, sowie Dr. Dim­itrios Bako­las und Alex­is Ntonas, stel­lvertre­tende Vor­sitzende der Europäis­chen- Griechis­chen Kul­turs­tiftung und den Preisträger*innen Niki Eidenein­er und Spiros Moskovou, Leit­er der griechis­chen Redak­tion der Deutschen Welle , hob Lauda­tor und Vor­standsmit­glied der VDGG Bern­hard Vester in sein­er Rede die stren­gen Richtlin­ien für die Ver­lei­hung des Ehren­ringes her­vor. Nur wer sich durch seine Leis­tun­gen für Deutsch­land und Griechen­land auf human­itärem, sozialem und kul­turellem Gebi­et her­vor­ra­gende Ver­di­en­ste erwor­ben hat, oder hier­für her­vor­ra­gen­des und förderungswürdi­ges Engage­ment zeigt, kann diese Ehrung erhal­ten.

In ein­er kurzweili­gen und gle­ichzeit­ig wertschätzen­den Lau­da­tio führte Bern­hard Vester die Ver­di­en­ste der Preisträgerin auf. Durch Zufall, so erfuhren die Gäste der Preisver­lei­hung, kam Roswitha Thiele, während sie in der Bal­lettstunde ihrer Tochter wartete, mit griechis­chen Musik-Stu­den­ten ins Gespräch. Sie fand die Sprache so inter­es­sant, dass sie bald darauf einen Kurs in Neu-Griechisch belegte und sich der Deutsch-Griechis­chen Gesellschaft in Han­nover anschloss. Diese
Gesellschaft sam­melte schon seit ger­aumer Zeit Spenden für die SOS-Kinderdör­fer. Angeregt durch die Spenden­box­en für Indi­en in den Fil­ialen eines großen Schuh­händlers, wurde in ihr die Idee geboren, dass man ähn­lich­es auch in griechis­chen Restau­rants organ­isieren kön­nte. Ihre Bank gab ihr 32 Spenden­box­en, die Frau Thiele auch in den Restau­rants abgab und sie in regelmäßi­gen Abstän­den immer wieder abholte, leerte und wieder hinbrachte. 

Durch den Kon­takt zu Vera Dimopou­los-Vozikis, kon­nte sie mehrere Bene­fizkonz­erte zugun­sten der Kinderdör­fer organ­isieren und durch­führen – unter anderem im Goethe-Insti­tut in Athen und in den Räu­men des Deutsch-Griechis­chen Vere­ins PHILADELPHIA in Athen. Seit 2000 entwirft und fer­tigt Roswitha Thiele auch
Griechen­land- Fotokalen­der, die immer sehr gerne gekauft wer­den. Auch diesen Erlös spendet sie an die SOS-Kinderdör­fer. Und 2020 erfuhr sie von der Botschaft, dass es den Kindern in den Kinderdör­fern an Smart­phones und Tabletts fehle — kein Prob­lem für die Preisträgerin. Sie startete einen Aufruf über ihre Net­zw­erke und kon­nte schon nach kürzester Zeit, mehrere Pakete mit den gewün­scht­en Geräten versenden. Auch der Trans­port wurde von Han­nover nach Griechen­land
kosten­los organ­isiert.

Im Dezem­ber 2021 grün­dete Frau Thiele den Vere­in „Kinder­hil­fe Griechen­land Region Han­nover e.V.“, der einzig und allein die Unter­stützung der SOS-Kinderdör­fer zum Zweck hat. Neben all diesen Aktiv­itäten hat die Preisträgerin eben­so eine Paten­schaft für ein damals vier­jähriges Mäd­chen aus dem SOS-Kinder­dorf in Vari über­nom­men. Das Mäd­chen heißt Nefe­li und ist heute 16 Jahre alt.

Beson­deren Wert legte Bern­hard Vester auf die Marme­laden-Aktion von Roswitha Thiele. Sie kocht im Jahr ca. 200 Gläs­er Marme­lade – 25 Geschmackssorten — und verkauft sie unter anderem im His­torischen Muse­um in Han­nover oder auf Wei­h­nachtsmärk­ten, natür­lich zugun­sten der SOS-Kinderdör­fer. Vester schloss mit großem Dank und hoher Wertschätzung an die Preisträgerin die Lau­da­tio ab: „In Zeit­en wie den heuti­gen, in denen wir tagaus, tagein mit Kriegs- und Krisen­szenar­ien über­flutet wer­den, sind Zeichen der Wertschätzung, der Ver­bun­den­heit und der Bei­s­tand­schaft über Län­der­gren­zen hin­weg ein Licht­blick. Im vor­liegen­den Falle ist Ihr langjähriges per­sön­lich­es Engage­ment für die SOS-Kinderdör­fer in Griechen­land, Frau Thiele, an der Basis ein solch­er Licht­blick
– und ein­er Ausze­ich­nung würdig.“

Gemein­sam mit VDGG-Vizepräsi­dentin Stel­la Kir­giane-Efremi­dou über­re­ichte er den Ehren­ring und die Ehrenurkunde an Roswitha Thiele, die sich sichtlich gerührt zeigte und deut­lich machte, dass sie es nie für möglich gehal­ten habe, für ihren Ein­satz geehrt zu werden.