Personen & Interviews

Wir brauchen Rückendeckung

Wenn die Griechin Kyr­i­a­ki Argyr­i­adou (Bild, 32) über Ihre ehre­namtliche Arbeit im Migra­tionsrat von Biele­feld spricht, dann klingt es als ob sie dafür geboren ist. Unser Gespräch im Vor­feld der Inte­gra­tionswahlen 2010 in NRW, find­et in der Essen­er Volk­shochschule unter Zeit­not statt. Kyr­i­a­ki soll hier im Auf­trag der Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung an ein­er Podi­um-Diskus­sion vor ange­hen­den Wahlka­n­di­dat­en teilnehmen.

“Es ist doch wun­der­schön, wenn ich meine Ansicht­en und meine Ideen, auch stel­lvertre­tend für die Men­schen die mich gewählt haben, vor dem Rat der Stadt vor­trage,” meint Kyr­i­a­ki und appel­liert an allen Griechen: “Stärkt unsere Arbeit, geht zur Wahl und wählt uns.”

Die zweifache Mut­ter wohnt in Biele­feld und engagiert sich so sehr und erfol­gre­ich, dass die Lan­desar­beits­ge­mein­schaft der kom­mu­nalen Migranten­vertre­tun­gen (LAGA) sie zu ihrer 2. Vor­sitzen­den wählte. “Na ja, zumin­d­est bekomme ich meine Aus­la­gen und kleine Beträge für die Sitzun­gen”, spricht Argyr­i­adou auf die anzunehmenden vie­len Verpflich­tun­gen hin. “Der Migra­tionsrat unser­er Stadt trifft sich ein­mal im Monat aber ich nutze zusät­zlich die Gele­gen­heit durch mein Red­erecht vor dem Biele­felder Stad­trat, Prob­leme unser­er Leute vorzu­tra­gen und auf Verbesserun­gen hinzuweisen”, was sie in den let­zten 5 Jahren voll aus­genutzt hat.

Und ein­mal im Monat ist sie in der Lan­deshaupt­stadt um dort auf höher­er Ebene die anges­taut­en Prob­leme, Ideen und Vorschläge gemein­sam mit dem Vor­sitzen­den, Tay­fun Kel­tek, den weit­eren Vor­standsmit­gliedern und Beisitzern zu sortieren um daraus Entschei­dun­gen zu treffen.

Nach dem Studi­um (Ger­man­is­tik und Sozi­olo­gie) hat die Haus­frau Argyr­i­adou eine Auf­gabe über­nom­men und möchte viele bish­er zurück­hal­tende, bisweilen sog­ar desin­ter­essierten Griechen zu mehr Mut aufrufen, sich in die Arbeit­en von Migra­tionsräten zu engagieren. “Hier erfährt man, welche Möglichkeit­en für Erhalt und Förderung der Kul­turen zur Ver­fü­gung ste­hen. Um die neuen Mitwirkungschan­cen bess­er nutzen zu kön­nen, müssen die Griechen mehr Inter­esse an den Wahlen zeigen.” schloss Kyr­i­a­ki unser Gespräch ab und ver­schwand eiligst in die Aula der Volk­shochschule Essen.